Dritter Gesang
Durch mich geht’s ein zur Stadt der Qualerkornen,
Durch mich geht’s ein zum ew’gen Weheschlund,
Durch mich geht’s ein zum Volke der Verlornen.
Das Recht war meines hohen Schöpfers Grund;
Die Allmacht wollt’ in mir sich offenbaren;
Allweisheit ward und erste Liebe kund.
Die schon vor mir erschaffnen Dinge waren
Nur ewige; und ewig daur’ auch ich.
Laßt, die ihr eingeht jede Hoffnung fahren.
Die Inschrift zeigt’ in dunkler Farbe sich
Geschrieben dort am Gipfel einer Pforte,
Drum ich: Hart, Meister, ist ihr Sinn für mich.
Er, als Erfahrner, sprach dann diese Worte:
"Hier sei jedweder Argwohn weggebannt,
Und jede Feigheit sterb’ an diesem Orte.
Wir sind zur Stelle, die ich dir genannt,
Hier wirst du jene JammervoIIen schauen,
Für die das Heil des wahren Lichtes schwand."
Er faßte meine Hand, daher Vertrauen
Durch sein Gesicht voll Mut auch ich gewann.
Drauf führt’ er mich in das geheime Grauen.
Dort hob Geächz, Geschrei und Klagen an,
Laut durch die sternenlose Luft ertönend,
So daß ich selber weinte, da’s begann.