Es gibt den Monolog,
- das hier ist beispielsweise einer,
und den Dialog,
- und da vor allem den sokratischen Dialog, wobei Sokrates die
Erkenntnis beim jeweiligen anderen fördert,
- wo er, Sokrates, der Wissende und Denkende ist,
- und der andere unterwürfig und schwerfällig versucht, nachzuvollziehen.
- Zweiterer hat wenig beizutragen, außer vielen "Ja, so ist es",
"Du hast völlig recht" und "Das habe ich niemals so bedacht".
- Ebenfalls darf er nachfragen, wenn etwas nicht klar ist.
- wo er, Sokrates, der Wissende und Denkende ist,
Die Schriften des Platon, in denen diese ersten Literaturdialoge der Dialektik, also der gesprächsweisen Erkenntnisgewinnung aufgeschrieben sind, sind sehr lustig.
- Der Dialog ist ein klarer Erkenntnisgewinn des einen, und ein
klares Dozieren des anderen (Sokrates).
- Vergleicht man diese klare Verteilung der Rollen beim Reden mit
moderner Auslegung des Begriffes "Dialog",
- etwa beim Schwoißfuß-Lied "Mir suchet jetzt den Dialog",
- zeigt sich, daß ein Dialog zwischen zwei unterschiedlich denkenden Menschen völlig uneinheitlich ausfällt,
- und es niemals einen Fortgang einer Gedankenwirkung beim eher unwilligen Gegenüber gibt.
- etwa beim Schwoißfuß-Lied "Mir suchet jetzt den Dialog",
- Vergleicht man diese klare Verteilung der Rollen beim Reden mit
moderner Auslegung des Begriffes "Dialog",
Ein Dialog, (und so geht mein Monolog weiter),
- ist chaotisch bei sich gleichwertig fühlenden Partnern.
- und wir sind alle gleichwertig, und das nicht allein, weil ich Sozialist bin, sondern auch, weil Menschen alle Rechte haben, Unsinn zu reden, die Sache mit der Vernunft halt,
- Vernunft ist kein intersubjektives Kriterium, denn
- jeder glaubt an die Überlegenheit seiner eigenen privaten,
- und das vernünftige Sprechen gerät jedesmal außer Kontrolle bei mindestens zwei beteiligten Sprechern. Schlimmer wirds bei Diskussionen. Aber das ist hier nicht das Thema.
- jeder glaubt an die Überlegenheit seiner eigenen privaten,
Was kommt nach der Vernunft?
- Ein chronologisches Prinzip setzt ein.
- Das Gespräch geht voran, obwohl Vernunftentscheidungen nicht mehr möglich sind.
- Ab sofort wird man zu sprechenden Affen, bzw zu Hormoninhabern,
- und zeigt die Bereitschaft zur Leitung der Herde und des Harems,
- Man droht, blendet, flirtet, trickst und überredet.
- und zeigt die Bereitschaft zur Leitung der Herde und des Harems,
Und so wird das Ende des Gespräches in einem bestmöglichen Ausgleichp geleistet.
- Ergebnisse gibt es keine,
- außer einigen persönlichen Erkenntnissen über die Person des anderen Dialogpartners.
Ein durchaus sehr zivilisiertes Gespräch.
- Und Sokrates nannte seine autokratische Form der Interrogation
"Hebammenkunst", um den Gedanken des Gegenübers beim Gebären zu
helfen.
- Heute nennt man das Manipulation und unfair. Und Sokrates ist
ständig sehr unfair.
- Aber halt auch: cool über die Jahrtausende.
- Aber halt auch unethisch.
- Aber halt auch cool.
- Ja, super cool.
- Aber vor allem unfair.
- Jetzt bin ich verwirrt. Aber ja.
- Aber vor allem unfair.
- Ja, super cool.
- Aber halt auch cool.
- Aber halt auch unethisch.
- Aber halt auch: cool über die Jahrtausende.
- Heute nennt man das Manipulation und unfair. Und Sokrates ist
ständig sehr unfair.
Ende dieses Monologs.