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@Book{boehme-kuby, ALTauthor = {}, ALTeditor = {Susanna Böhme-Kuby},
title = {Das Neueste aus Paris 1789-1795},
publisher = {Knesebeck & Schuler}, year = {1989}, OPTkey = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Gelesen im Juni 2000. Obwohl eigentlich Comic-Leser, erwies ich mich anfällig für das spezifische Vergnügen, das ich mir aus dieser Zeitungslektüre aus vergangener Zeit erhoffte. Hedonistisch von Grund auf, kam ich an diesem Buch nicht vorbei. Die leicht behäbige Sprache wird den geschilderten Ungeheuerlichkeiten in lustiger Weise gerecht, und geübt darin, das Leben als die Dauerkatastrophe zu sehen, die es ist, kann man hieran üben, die großen Umstürze des Lebens mitsamt dem bürgerlichen Kommentar zu goutieren. Zynisch? Nein, bildend, hochaktuell und seltsam amüsant. } }
@Book{sanson, ALTauthor = {Charles-Henri Sanson}, ALTeditor = {},
title = {Das Tagebuch aus der Schreckenszeit 1793-1794},
publisher = {Insel Verlag}, year = {1989}, OPTkey = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Gelesen im Mai 2000. Obwohl eigentlich Comic-Leser, habe ich mir heimlich doch wieder belletristischen Stoff besorgt, weil es halt doch die härtere Gangart ist. Dieses Buch ist historisch und gruselig und macht den Kopf ganz schwurbelig von der Vorstellung, daß die Schilderungen von Köpfungen wirkliche Wahrheit abbilden. Das ist ein Krimi aus der Geschichte, mit offenem Ausgang, der einen genüßlich am Leben verzweifeln läßt, wenn man es noch nicht ist. Eigentlich wollte ich ja Preacher lesen.} }
@Book{montaigne: essais, author = {Michel de Montaigne}, editor = {Hans Magnus Enzensberger},
title = {Essais},
publisher = {Eichborn}, year = {}, OPTkey = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {Die andere Bibliothek}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Gelesen im April und Mai 2000. Obwohl ich eigentlich eingefleischter Comic-Leser bin, habe ich doch in diesem Frühjahr neben Stendhals Rot und Schwarz und Thomas Manns Zauberberg nun auch noch dieses Buch gelesen. Es liegt ein gewisser heimlicher Reiz darin, klassische Literatur zu lesen, gerade dann, wenn einer sich voll und ganz zu den klar und laut vertretenen graphischen und visuell orientierten Stilmitteln der Moderne bekennt. Es ist ein stilles Vergnügen; eine harmlose Entspannung; und dieses stille Sprechen, diese alleinige Sprache, finde ich irgendwie gut und will das nicht rechtfertigen, denn Rechtfertigung macht verdächtig. Ein Rückfall in die Ausschließlichkeit der schönen Literatur ist jedenfalls nicht zu befürchten, denn es geht darum, das Leben einfach so zu genießen, wie man es vorfindet. In vielen Beispielen und ein mit lustigen antiken Zitaten aufgelockerter Diskurs ist übrigens der Inhalt dieses wunderschönen und zur Vernunft und Mäßigung aufrufenden Buches. Es kann in mehrerlei Hinsicht mit Boule und Bill mithalten.} }
@InProceedings{schuiten, author = {Schuiten/Peeters},
title = {Die Geheimnisvollen Städte},
OPTcrossref = {}, OPTkey = {}, OPTpages = {}, OPTyear = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTmonth = {}, OPTorganization = {}, OPTpublisher = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Alle gelesen zwischen Okt 99 und März 00. Ein verflochtenes Gesamtkunstwerk, das aus mehreren Bänden besteht (Der Turm, Das Fieber des Stadtplaners, Brüsel, Mary, Der Archivar, Das Stadtecho, Der Weg nach Armilia, Die Mauern von Samaris, Der Führer durch die geheimnisvollen Städte, Der Schattenmann), alles aufeinander Bezug nehmend, voller Anspielungen und Verflechtungen. Das ist endlich die Komplexität, die man sich von einem großen Romanwerk erwartet, in einer Form, in der ich es nicht erwartet hätte. Jules Verne und Architektur, Außenseitertum und Liebe: ah! wie spannend und vergleichsweise neu das in dieser Kombination sich ausnimmt, und das als Comic, die immerzu die Grenzen des Genres streifen und aufbrechen. Manchmal fast nur Text, das Eindringen der Photographie, Zitate und Formübernahmen aus anderen Bereichen der Literatur, Berichte, Zeitungsartikel, wissenschaftliche Abhandlungen. Alles wird eingearbeitet in eine großartige Gegenwelt, die sehr ironisch, mit Witz und Geist, auf unsere Bezug nimmt. Das ist gar nicht doof, und es ist im großen Stil und allerhöchstem Maße unterhaltsam. Das ist es, was ich mir insgeheim gewünscht hatte, als ich in das neues Genre aufbrach.} }
@InProceedings{fleetway:1999, author = {},
title = {Sinister Dexter1, Judge Dredd 1},
OPTcrossref = {}, OPTkey = {}, OPTpages = {}, OPTyear = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTmonth = {}, OPTorganization = {}, OPTpublisher = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Gelesen Okt 1999. Lustige und verwegene Pulp-Fiction-Adaption, die ansatzweise sogar Witz hat. Die Visualisierung der Klischees ist kühn durchgreifend. Vielleicht ändert sich das Leben ja tatsächlich, wenn man zehn Bände davon gelesen hat? Zumindest wird man kühner in der eigenen Beurteilungsfähigkeit, was neue Comix angeht. } }
@InProceedings{mangas:1999, author = {},
title = {Oh my Goddess 1+2},
OPTcrossref = {Mangas}, OPTkey = {}, OPTpages = {}, OPTyear = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTmonth = {}, OPTorganization = {}, OPTpublisher = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Gelesen in der S-Bahn Oktober 1999. Lustiger und einfacher Zeichenstil mit leichten Inhalten, der viel kulturellen Reiz besitzt. Nachdem die Fernsehserien etwa mit "AllyMcBeal" in die subtilen Vergnügungen verschwinden und sogar Freude an Geistesgegenwart und freundlicher Lebenszuwendung erwecken, bleiben die einfachen Klischees hier gut verwahrt. Ein absolut notwendige Literatur für die moderne Jugend, etwa wie damals für unsereins Hermann Hesse. } }
@Book{koenig:1999, ALTauthor = {Ralf König}, ALTeditor = {},
title = {Superparadise (Bullenklöten 2)},
publisher = {Männerschwarmskript}, year = {}, OPTkey = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Gelesen Mitte Oktober 99. Wie schon in Bullenklöten 1 auch hier wieder äusserst viel Witz und Weltverständnis zusammengemischt. Vorrangig ein Erarbeiten von humaner Begrifflichkeit mit vollkommener Beherrschung eines eigenständigen Medienstils. Weit mehr als in der gegenwärtigen Belletristik (etwa Trainspotting u.ä.) liegt eine seriöse Überwindung der Lebenswirklichkeit im künstlerischen Mittel, die die klassische Katharsis zumindest bei mir eher bewirkt als in allen aktuellen nurtextliterarischen Produktionen. Das ist ein ganz wunderbares Buch!} }
@InProceedings{infinity:1999, author = {},
title = {Shi, Spawn, Kiss},
OPTcrossref = {}, OPTkey = {}, OPTpages = {}, OPTyear = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTmonth = {}, OPTorganization = {}, OPTpublisher = {Infinity}, OPTnote = {}, OPTannote = {Gelesen in der S-Bahn Anfang-Mitte Okt Beeindruckende visuelle Welten, die auf emotioneller Ebene die unmittelbare Idiosynkrasie vor pseudoreligiösen Kindheitserlebnisse Realität werden lassen. Das ist schön doof und teuer gemacht, und es hat durchaus den Wert, dass man seine hart erarbeiteten Begriffswelten aus der Erwachsenenwelt in ungewohnter Umgebung erneut sichern muss. Dies ist die Erprobung, ob die Welt wirklich auf dem Begriffsverständnis beruht, oder phänomenologisch leicht auch durch Gefühlsinhalte, wie Wut, Angst, dumpfer Trieb, ersetzt werden kann. Kann sie? } }
@Book{dorgathen:1993, ALTauthor = {Hendrik Dorgathen}, ALTeditor = {},
title = {Space Dog},
publisher = {Rowohlt}, year = {1993}, OPTkey = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Angeschaut Anfang/Mitte September 1999. Dorgathen ist wirklich wahnsinnig cool. Er hat Stil, er hat Witz, er hat Geist, und die Geschichte, die erzählt wird, ist subversiv. Die einzigen Worte, die in dieser Erzählung über Erfolg/Neid/Lebensklugheit, - die einzigen Worte, die in diesem famosen Comic vorkommen, sind erst im allerletzten Bild zu lesen und brachten mich zum Lachen. Und danach die Verblüffung, was innerhalb dieses Comic-Mediums wohl noch so alles an klugem Amüsement zu leisten ist, wenn das hier schon so wunderbar ist. Mal nachkucken.} }
@Book{flaubert:education, ALTauthor = {Gustave Flaubert}, ALTeditor = {},
title = {Die Erziehung des Herzens},
publisher = {Diogenes}, year = {}, OPTkey = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Gelesen Anfang September 1999. Vollendung der Stendhal'schen Weltsicht des Lucien und Überführung jeder begehrlichen Weltlichkeit in einen kunstvollen poetischen Nihilismus. Meine Leselust kann nun wieder, nach diesen Ausflügen in eine ebenso destruktive wie desilluionierende Welt einer maroden Moderne, wie sie im 19. Jh in Frankreich herrschte, wieder die etwas lächerlichen romantischen Ideen des 18. oder 20.Jhs suchen gehen; das vergibt sich nichts. Ich bin müde, abgeklärt, erkenntnisfaul nach diesen ungeheuren Leseeindrücken der letzten Monate geworden; vor allem nun nach diesem Schlußpunkt mit Flaubert; jetzt kann der Herbst kommen. Vielleicht wechsle ich überhaupt das Medium, worin ich Erkenntnis suche, denn was soll die Literatur jetzt überhaupt noch bieten? } }
@Book{stendhal:1834, ALTauthor = {Stendhal}, ALTeditor = {},
title = {Lucien Leuwen},
publisher = {Propyläen}, year = {}, OPTkey = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Gelesen im August 1999. Dieses verlotterte Jahrhundert! Alle Werte wurden umgewertet, nichts galt mehr, was vorher galt, alles löste sich auf und die Zeiten waren lächerlich modern. Die kleinen Querelen in der Politik, diese Kleingeisterei überall, nirgends mehr Würde, Ehre, Anstand. Wie sehr ich mich über dieses Buch amüsiert habe, welches hinreichend darlegt, wie gut die alten Zeiten wirklich waren! Und die Modernität des damaligen äußeren Lebens ist wiederum so frappant, daß aktuellere Bücher zur politischen Desillusionierung, etwa [zach:1996], geradezu vermodert anmuten. Daneben natürlich die andere, die Stendhalsche Sicht auf die Liebe, dieses unbespöttelte Ernstnehmen des eigenen Gefühls der großen Liebe, welches so lustig kontrastiert mit den Spöttereien über das äußere Leben des Ruhms. Und zudem ist das Buch selbst ein Erzeugnis des 19. Jhs: es ist sehr unmoralisch in den Ansichten, (es verführt einen doch sehr dazu, es mit dieser spaßigen Heuchelei im eigenen Leben zu versuchen, wenn man so große Erfolge damit erzielen kann), ist zudem nachlässig in der technischen Ausarbeitung, und außerdem ist es nicht einmal fertig geschrieben. Es hört genau dann auf, wenn man sich in diesem Exzeß an Erkenntnis und diesem Übermaß von Gefühl eben nicht mehr trennen kann und justament vollkommen in dieser Welt versunken ist. Die wichtigste Frage hierbei ist: auf welches Buch lenkt man die entfachte Lesewut als nächstes? Aber ich weiß es schon.} }
@Book{barnes, ALTauthor = {Julian Barnes}, ALTeditor = {},
title = {Flauberts Papagei},
publisher = {}, year = {1984}, OPTkey = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Von Andreas ausgeliehen, gelesen Mitte Juni 1999, ein unschönes Buch, das das Phänomen Flauberts so beleuchtet, als sei er ein Pop- oder Fußballstar. Dieses Anpinkeln mit Eau de Cologne. Welch ein Wahnsinn, sich solcherart literarisch ausgerechnet mit Flaubert-Lesern anzulegen. } }
@Book{mann:1938, ALTauthor = {Thomas Mann}, ALTeditor = {},
title = {Lotte in Weimar},
publisher = {Fischer}, year = {}, OPTkey = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Februar 1999. Mein einziges Vergnügen zum Goethejahr, dessen andere Aspekte ich lieber vermeiden will, ist dieses Buch. Dieser Roman ist eine grandiose Lektuere, die vollständig eskapistisch ist, was die wirkliche Umgebung anlangt; diesmal vergaß ich beim Lesen die S-Bahn-Wirklichkeit, damals beim ersten Lesen vergaß ich die Nachtschichtwirklichkeit im Rechenzentrum von Daimler-Benz, das war etwa 1990; und ich vergaß bei jeder Lektüre alle Feuilletons über Goethe und Mann gleichermaßen. Denn vor meiner neuerlichen Lektüre las ich einige Literaturzeitschriften, die sich allesamt einig waren im Haß gegen Thomas Mann, während sie wie üblich indifferent zustimmend blieben gegen Goethe. Ich lebe in einem Zustand, wo ich glauben muß, daß jener hochgradig verpönt ist im derzeitigen Literaturbetrieb, von linken bis rechten Feuilletons, und von den nachrueckenden Trashern sowieso, - während dieser wieder wie ein Goethe gefeiert wird. Umso lieber habe ich das Gefühl, der letzte Leser zu sein, der sich offenbar hochgradig über diese wunderbare und freilich meisterhafte "Lotte in Weimar" ohne Arg freuen kann. Goethe ist dazu nur der Anlaß. } }
@Book{nestroy:1833, ALTauthor = {Johann Nestroy}, ALTeditor = {},
title = {Der böse Geist Lumpazivagabundus},
publisher = {Reclam}, year = {1986}, OPTkey = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Gelesen Ende Januar 1999 in der S-Bahn. Schön und gut. Das trotzige Aufbegehren gegen die Klassik mitsamt den Anspielungen gegen den Goethischen Faust wohlwollend zur Kenntnis genommen. Es ist viel Bühnenakrobatik darin, die die Wirkung halt nicht beim Lesen entfaltet, sondern nur auf der Bühne selber, während ich mich aber sehr über den humoristischen Nominalismus freue, der mit den Berufen getrieben wird, und den ich mit Vergnügen von ganz außen belache. } }
@Book{torberg:gerber, author = {Friedrich Torberg}, ALTeditor = {},
title = {Der Schüler Gerber},
publisher = {}, year = {1930}, OPTkey = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Gelesen zum dritten oder vierten Mal im Januar …Ach, schon wieder so ein tolles Buch, dessen Verfasser beim Schreiben 22 Jahre alt war. Dieses hier soll in einem Atemzug mit "Werther" und "Buddenbrooks" genannt werden. Es ist ein tragisches episches Geschehen, das schon auf Seite zwei alles weitere Geschehen klar darstellt, - und dennoch liest man die restlichen zweihundert Seiten mit hoher Anspannung, die das tragische Geschehen wie erwartet hochstringent erfüllen. Das ist wie das Leben, und es ist instinktiv so geschrieben: nicht gar überraschend klug, nicht übermässig originell; aber die Konsequenz des Leidens ist wundervoll in Erinnerung gebracht, und dies in ausreichender Fülle. Wenn jemand wenig Zeit hat, sich in das wirkliche langwierig Leben einzulesen, dann hat er hier den schnellen Hit über die schrecklichen Erfahrungen der ersten und einzigen Liebe und der ersten und einzigen Klugheit, die man halt so im Leben hat.} }
@Book{choderlos:1782, ALTauthor = {Choderlos de Laclos, Pierre Ambroise}, ALTeditor = {},
title = {Gefährliche Liebschaften},
publisher = {Diogenes}, year = {1985}, OPTkey = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Januar 1999. Ein Vorläufer de Sades, der klar und konsequent und höchst amüsant die Mechanismen des Bösen beschreibt, solange sie keine Technologie verfügbar haben, sondern nur den menschlichen Umgang in der sie umgebenden Gesellschaft der Vernunft. Die eigentliche Freiheit des Menschen besteht ja immer darin, sich selbst in seiner Subjektivität als das Absolute zu definieren, und den scheinbar Mächtigen zu zeigen, wo der Bartel den Most holt. – Was mich verblüfft, ist, daß der Reiz der Unmoral schon einmal deutlich erkannt war und daher eigentlich veraltet ist, jetzt aber mit der neuen Rechten im Lande erneut hochaktuell ist und sogar als Übernächstes erscheint. Zunächst müssen wir leider erst wieder Ausländer- und Sündenbock-Theorien über uns ergehen lassen, bis die Welt vielleicht wieder für das eigentliche Problem unserer Existenz Zeit haben wird (wenn die Vernunft wieder ein wenig Freiraum bekommt): das leidige Thema der Geschlechterbeziehungen, das immer dann ein öffentliches Thema ist, wenn die Menschen einigermaßen ihre eigene Bedingung erkennen und sich nicht an Scheinproblemen abarbeiten. Dieses Buch ist, nach Freud, eher geheimnisvoller und anspruchsvoller geworden. } }
@Book{sinclair:1936, ALTauthor = {Upton Sinclair}, ALTeditor = {},
title = {Am Fliessband},
publisher = {Rowohlt}, year = {1986}, OPTkey = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Gelesen an einem Tag im frühen Januar 1999. Wiederum der Beweis, daß mein Lieblingsamerikaner ein naiver Sozialist ist. Und dies in einer ganz charmanten Weise, die pragmatisch und direkt ins Leben der beschriebenen Menschen eingreift, deren Leid ganz exemplarisch dargestellt wird, und wogegen man freilich etwas machen kann. Der Aufschwung aus der Depression der Gefühle und die vage Möglichkeit der Besserung der Zustände macht einen Optimismus aus, der wiederum sehr amerikanisch ist (und der sich im nachhinein als umsetzbar erweist. Im Vergleich zu früher sind die Zustände besser geworden). Meine Meinung war schon immer, daß der populäre und erfolgreiche Sozialismus aus Amerika kommen müsse. Mit Sinclair gibt es ein frühes, leuchtendes, erfreuliches Beispiel. Warten wir ab, was die amerikanische Klasse der kreativen Computergeneration neu denkt, nachdem die Versuche der Industriegesellschaft, sich vernünftig zu sozialisieren, gescheitert sind. Dies ist wirklich eine aktuelle, spannende, und für den am Hollywood-Kino geübten Verstand ordentlich faßbare Lektüre. In vielen Punkten spontaner, frischer und wesentlich eingängiger als etwa der Autor Adorno, der weitgehend am selben Thema knobelte.} }
@Book{sterne:1767, author = {Lawrence Sterne}, editor = {},
title = {Tristram Shandy},
publisher = {}, year = {}, OPTkey = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Sehr schöne S-Bahn-Lektüre im Nov/Dez 1998. Ein unverstaubter Klassiker, viel Übermut und unverdorbene Lust am Fabulieren. Aber dann doch weniger mitreißend als die großen Romane, weil der humoristische Anspruch zu vordergründig ist, und zu wenig Techniken beherrscht werden, die die Freude am Lesen konstant aufrecht erhalten würden. Manchmal ermüdend, diese Virtuosität, machmal bis zur Unduldsamkeit erheiternd, dieses lawinenhafte "Parlando" (Ida). Im übrigen sehe ich zu viel von Don Quichotte wieder, die Struktur kommt einem doch sehr bekannt vor, ergo doch ein bisschen verstaubt. } }
@Book{werner:festland, author = "Markus Werner",
title = "Festland",
publisher = "", year = "", OPTcrossref = "", OPTkey = "", OPTeditor = "", OPTvolume = "", OPTnumber = "", OPTseries = "", OPTaddress = "", OPTedition = "", OPTmonth = "", OPTnote = "", OPTannote = "Nov 1998. An einem Tag in der Stadtbücherei durchgelesen, nach einem Hinweis von Brigitte Gegner, erfreut über den schönen und behäbigen Tonfall. In Langsamkeit und Kontemplation die Würde des Menschen beleuchtend, fein! Erst später fiel mir ein, daß ich Markus Werner früher schon bei einer Lesung in Konstanz gesehen habe, den ich natürlich von Zündels Traum schon längst kenne." }
@Book{goldt:1998, author = {Max Goldt}, editor = {},
title = {Mind boggling, Evening Post},
publisher = {Haffmanns}, year = {1998}, OPTkey = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Gelesen im Sept./Okt 1998. Zunehmend Rücknahme des litarischen Charmes gegenüber einem saturierten anekdotenhaften Tonfall. Immer noch witzig als der beste Autor der Generation, aber ein Gefühl der Lustlosigkeit, das bei ihm herauszulesen ist. Inzwischen macht er ja ohnehin lieber Schallplatten und Comic. Der Hype ist vorbei, jetzt kommt der Ruhm des Klassikers.} }
@Book{stendhal:1838, author = "Stendhal",
title = "Die Kartause von Parma",
publisher = "Diogenes TB", year = "1981", OPTcrossref = "", OPTkey = "", OPTeditor = "", OPTvolume = "", OPTnumber = "", OPTseries = "", OPTaddress = "", OPTedition = "", OPTmonth = "", OPTnote = "", OPTannote = "Im Rahmen meiner großen Stendhal-Begeisterung im Sommer 1998 in der S-Bahn gelesen. Vollständiges Aufgehen in dieser exotischen Lebensform. Politik, Liebe, Desillusion und große Romantik innerhalb der Gesellschaft. Großartig vorfreudianisch und unverbildet. Eine unerhörte Lektüre, die mich wochenlang in ihrem Bann hält und auch nach ihrer Beendigung unvermindert weiterbeschäftigt." }
@Book{buechner:lenz, ALTauthor = {Buechner}, ALTeditor = {},
title = {Lenz},
publisher = {Reclam}, year = {}, OPTkey = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Sommer 1998. Welch ein junger Mensch hat das denn geschrieben? Wie wenig kommt er mit seinen Trieben zurecht! Wie wenig weiß er von den richtigen Lebensweisen. Und der Autor gibt dem Affen auch noch Zucker! Ich habe mich so sehr amüsiert, daß ich selber etwas zum Thema geschrieben habe. Dieses Buch ist keine große Literatur, aber es ist eine sehr seltene gute Literatur und völlig zurecht ein nicht vergessener Klassiker, wie die andern tausend auch. (Aber natürlich sind das alles nur vorbereitende Leküren, die doch bloß die Lust zur Th. Mann-Lektüre erstarken lassen können. } }
@Book{mann:krull, author = "Thomas Mann",
title = "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull",
publisher = "Fischer", year = "", OPTcrossref = "", OPTkey = "", OPTeditor = "", OPTvolume = "", OPTnumber = "", OPTseries = "", OPTaddress = "", OPTedition = "", OPTmonth = "", OPTnote = "", OPTannote = "Sommer 98. Ich kann diejenigen Menschen nicht verstehen, die Th. Mann nicht faszinierend und amüsant finden." }
@Book{becker:jakob, author = {Jurek Becker},
title = {Jakob der Lügner},
publisher = {Aufbau}, year = {1969}, OPTkey = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Frühjahr 97. Gelesen zum Todestag von J.Becker.} }
@Book{ditfurth:1996, author = {Jutta Ditfurth},
title = {Entspannt in die Barbarei. Esoterik, (Öko-)Faschismus und Biozentrismus},
publisher = {Konkret Literatur Verlag}, year = {1996}, OPTcrossref = {}, OPTkey = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {gelesen im Juni 1997. Das Wortfeld des klassischen soziologisch-marxistischen Lebensansatzes versucht sich in ganz ordentlicher Weise an der Esoterik-Industrie und ihren Gefahren. Verkennung der Spezifika, die jenseits des Begriffes der Esoterik liegen, aber politisch sehr erfahren und immerhin grundsätzlich aufklärerisch. Trifft viel der Zeitproblematik im Metatext und verliert sich objektiv an ihn ebenso wie das gewählte subject.} }
@Book{faust:1992, author = {Wolfgang Max Faust},
title = {Dies alles gibt es also},
publisher = {Cranz}, year = {1992}, OPTcrossref = {}, OPTkey = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Eine Aids-Geschichte, menschlich sehr bewegend, gedanklich überaus hanebüchen. Das Leiden verfeinert nicht, und die Begriffe der Kunstkritik, woher der Autor beruflich entstammt, diskreditieren Kunst, Leben und Leiden gleichermaßen. Wegen dieses inhärenten Nihilismus habe ich das Buch zuende gelesen.} }
@Book{goldt:1997, author = {Max Goldt},
title = {Ä},
publisher = {Haffmanns}, year = {1997}, OPTkey = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Kolumnensammlung aus der Titanic, aber weit über dem dort sonst üblichen Niveau. Mein Lieblingsschriftsteller bei den contemporains. } }
@Book{hamsun:1890, author = {Knut Hamsun},
title = {Hunger},
publisher = {List}, year = {1990}, OPTcrossref = {}, OPTkey = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Mai 1997. Nahrung für die Phantasie, welche solches wissen muß, um zum Humanismus zu gelangen. Als authentische Dokumentation von unbekannten, häufigen existentiellen Gefühlen ist das Buch für die erste Welt sehr wichtig. Es wird seinem Titel gerecht und ich benutze es als den besseren Vorläufer gegen die beat generation.} }
@Book{kogon:1945, author = {Eugen Kogon},
title = {Der SS-Staat},
OPTpublisher = {Heyne Sachbuch}, year = {1945}, OPTkey = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Jan 97. Die heftigen aktuellen Mediendiskussionen erreichen das Niveau dieses Buches bei weitem nicht. Es hilft also nicht weiter, wenn man es liest, weil es unglaubhaft fundiert und in den Analysen immerhin sehr überlegt ist. Die Nachteile seiner geringen zeitlichen Distanz zum Massenmord sind demnach zu vernachlässigen (wären aber ein Thema in einer interessierten von den Medien unbeeinflußten Gesprächsrunde in Rogers Kiste), weil es keine nachhaltigen Wirkungen der nachfolgenden Forschung gibt: Wir Heutigen lesen dummerweise Goldhagen.} }
@Article{kraus:1934, author = {Karl Kraus},
title = {Warum die Fackel nicht erscheint},
journal = {Die Fackel}, year = {1934}, OPTkey = {}, OPTvolume = {11}, number = {890-905}, month = {Juli}, OPTpages = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {30. Jan – 3.Feb. 1997. Weiterbildung der intensivsten Art über gesellschaftliche Prozesse und die Leistung der Kunst. Höchst zweifelhaft, aber wahrscheinlich die beste Quelle für den geistesgeschichtlichen Hintergrund der deutschen Technoromantik. Siehe auch Thomas Manns Urteil in den Briefen über K.K., sowie wiederum dessen Urteile über T.M. (Register der Fackel)} }
@Book{mann:briefe, author = {Thomas Mann},
title = {Briefe 1948–1955},
publisher = {S. Fischer}, year = {1965}, OPTcrossref = {}, OPTkey = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Mai 1997. Gefühl der Hoffnungslosigkeit, das gerade dieser zutiefst leselustvermittelnde Autor in seiner Korrespondenz evoziert. Die Vorführung eines hohen Lebens, welches mehr bietet, als man selbst je für sich erhoffen könnte, ist festlich resignativ.} }
@Book{mann:hoheit, author = {Thomas Mann},
title = {Königliche Hoheit},
publisher = {Fischer TB}, year = {}, OPTcrossref = {}, OPTkey = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Wiedergelesen an drei Tagen im August 97. Für Mannsche Verhältnisse ist es mittelmäßig, aber dennoch die vergnüglichste Lektüre seit langem.} }
@InCollection{mann:mario, author = {Thomas Mann},
title = {{Mario und der Zauberer}},
book = {Die Erzählungen}, publisher = {Fischer}, year = {1986}, editor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTchapter = {}, OPTtype = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTpages = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Jan 97. Auch ich habe keinerlei Problem damit, dies als die Parabel auf eine vorfaschistische Gesellschaft zu betrachten. Man hat als Argument den Namen und die Sekundärliteratur des Autors, was für die Standarddiskussionen mit den gebildeten ">neuen Rechten"< genügen sollte.} }
@Book{mann:zauberberg, author = {Thomas Mann},
title = {Der Zauberberg},
publisher = {Fischer}, year = {}, OPTkey = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Feb. 1997. Mit viel Emotion wiedergelesen. Es ist politisch hochaktuell, was gegen die Jetztzeit spricht. Es gibt keine Entwicklung zu mehr Vernunft, aber immerhin wird es einem überaus tröstlich und hochamüsant erklärt, warum das so ist.} }
@Book{moliere:geizige, author = {Molière},
title = {Der Geizige},
publisher = {Reclam}, year = {}, OPTkey = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Juli97. Gelesen in der U-Bahn. Schön und gut.} }
@Book{raabe:galeere, author = {Wilhelm Raabe},
title = {Die schwarze Galeere},
publisher = {Reclam}, year = {1961}, OPTcrossref = {}, OPTkey = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Ich habe das in etwa sechs Fahrten im August 1997 in der S-Bahn gelesen. Meiner Meinung nach ist es in schlechter Journalistensprache des 19. Jhs geschrieben und es suhlt sich geradezu in schlechter Psychologie. Durch die unfertige Sprache entsteht der moderne literarische Eindruck eines Drehbuchs, welches mit Errol Flynn in der Hauptrolle gut besetzt gewesen wäre. In der weiblichen Hauptrolle stelle ich mir etwa Maureen O'Sullivan vor, in welche ich mich, damals, mit 14 Jahren sterblich verliebt habe, als ich ">Die Piratenkönigin"< zum erstenmal im Fernsehen sah. Es ist derselbe Stoff, aber dies hier ist eher schlechter.} }
@Book{schoenauer:1997, author = {},
title = {Social beat, slam poetry: die ausserliterarische Opposition meldet sich zu Wort},
publisher = {Killroy Media}, year = {1997}, OPTkey = {}, editor = {M. und J. Schönauer}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Juli.97. Gelesen wegen meiner persönlichen Verbindung zu Joachim und Karin. Das Buch ist schön gemacht, aber die Literatur darin ist mir zu naiv und zu eitel. Der Zeitgeist meldet sich zu Wort, und es fehlt am Geschmack so sehr wie an Ideen. Reichlich Koketterie des Unvermögens, es ist ein ">unfingierter Dilettantismus"<. Der übliche Splatter und die übliche Nabelschau. Angriffe auf Alt68 samt Innerlichkeit sind ebenso vorhanden wie original 68er und Nabelbeschauer. Viel Drogenerlebnisse und viel Kaufmannsund. Der Social impact ist nach wie vor eine Luftblase, auch nach dieser Lektüre. Man muß eine Performance abwarten, diese Literatur ist als solche nicht aussagefähig. ">Dafür bin ich zu sehr trasher, als daß mir solche Hochliteratur gefallen kann"<, werde ich sagen müssen. } }
@Book{sinclair:1904, author = {Upton Sinclair},
title = {Der Dschungel},
publisher = {März}, year = {}, OPTkey = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Juli 97. Völlig faszinierende Lektüre, in der Wirkung ähnlich wie Wallraff, jedoch literarischer. Die exakte und sehr beeindruckende Beschreibung der Chicagoer Schlachthöfe und die Arbeitsbedingungen um die Jahrhundertwende führen zu einem rührenden und nachvollziehbaren Appell für den Sozialismus.} }
@Book{stendhal:1830, author = "Stendhal",
title = "Rot und Schwarz",
publisher = "Deutscher Bücherbund", year = "1976", OPTcrossref = "", OPTkey = "", OPTeditor = "", OPTvolume = "", OPTnumber = "", OPTseries = "", OPTaddress = "", OPTedition = "", OPTmonth = "", OPTnote = "", OPTannote = "S-Bahn-Lektüre für den Sommer 98, in hohem Maße großartig. Dieses Mal mit mehr Augenmerk auf die Lächerlichkeit eines Helden, die nur subtil satirisch behandelt wird, denn eigentlich ist es doch ein sehr hohes und spannendes Leben, das vorgeführt wird. Das Ideal des verarmten bürgerlichen männlichen Lesepublikums wird hier formuliert (meins). Der Autor hat viel Freude am Aussprechen von Wahrheiten, die aber gar nicht weh tun, und ich liebe dieses Buch wirklich sehr." }
@Book{voltaire:candide, author = {Voltaire},
title = {Candide},
publisher = {}, year = {}, OPTkey = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {März 1997. Unmittelbar amüsant und konsequent, einfach und unwiderlegbar, künstlich und lebensecht, aber letztlich nicht das Gefühl meines Wohlseins und meines Leidens treffend, welches diese Philosophie schon verinnerlicht hat und ein Darüberhinaus über den ultimativ gepriesenen Gartenbau weiß, dank Bouvard und Pecuchet.} }
@Book{adler, author = {H. G. Adler, Hermann Langbein, Ella Lingens-Reiner},
title = {Auschwitz. Zeugnisse und Berichte},
publisher = {Europäische Verlagsanstalt}, year = 1995, editor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, address = {Hamburg}, edition = {Sechste}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Anfang Jan. 1997. Grundlegendes, weil durch die gesellschaftlichen Gespräche wieder notwendig gemacht. Einfache Tatsachenberichte, die gegen moderne faschistische Begriffshülsen ihre Wirksamkeit erneut beweisen müssen und es bei mir taten.} }
@Book{zach:1996, author = {Manfred Zach},
title = {Monrepos oder die Kälte der Macht},
publisher = {Klöpfer und Meyer}, year = {1996}, OPTkey = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {Dez. 96. Ein lächerlich naives Buch, das albernen Privat-Konservatismus bewahrt sehen will, indem es den politisch-exhibitionistischen Konservatismus bloßstellt. Lustig, weil es den heimatgeschichtlichen Hintergrund in die Politik einführt, nachdem er so sorgsam idyllisch gemacht wurde von der Politik, die nun von einem Kronzeugen mit einem Schlüsselroman der württembergischen Politik der siebziger und achtziger Jahre wiederum ganz idyllisch entlarvt wird. Spannend, weil packend und existentialistisch abrechnend geschrieben. Dennoch sehr regionalistische Lektüre, welche nur geschätzt werden kann von einem, der Filbinger und Lothar Späth aus den Medien noch selber kannte und somit den zeitgeschichtlichen Reiz des Buches spürt.} }
@Book{gotthelf:spinne, author = {Jeremias Gotthelf},
title = {Die schwarze Spinne},
publisher = {Reclam}, year = {}, OPTkey = {}, OPTeditor = {}, OPTvolume = {}, OPTnumber = {}, OPTseries = {}, OPTaddress = {}, OPTedition = {}, OPTmonth = {}, OPTnote = {}, OPTannote = {11/96. Empfohlen von T.M im Roman eines Romans über Dr. Faustus. Darin berichtet er von seiner Lektüre, die er für die Motivation zur Fertigstellung seiner Romane benötigt. Und wirklich umwerfend. Erste Lektüre irgendwann in Konstanz.} }
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Last extracted: Thu Apr 15 17:07:05 2004