Allein Deine Zugehörigkeit zur mitdenkenden und gewitzten Menschheit macht Dich selbstverständlich im Herzen traurig, liebes Fräulein Querida. Das ist das allernormalste. Aber ich finde, es gibt ein aber. Das Denken der Traurigkeit ist ein falsches Denken, denn es bewirkt dialektisch ein Denken der anderseitigen beständigen Fröhlichkeit. Als gäbe es das. Beides stimmt natürlich nicht, weil beides auf Dauer nicht durchzuhalten ist und nicht wahr ist. Beides ist vor allem unvernünftig. Die Traurigkeit ist falsch, aber sehr wohl der richtige und ehrenwerte Reflex auf das Leben von uns Säugetieren, die immer Gemeinschaft und Einsamkeit empfinden werden. Schön finde ich es, stilvoll zu altern mit den Idealen dieser Gesellschaft, die freundlich und menschlich sind, auch wenn der sozial-politische Alltag dem widerspricht im menschlichen Leben. Am Ende ist ja alles ohnehin ständig auf Apokalyse gebürstet, (damit wir uns nicht langweilen im Leben.)
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